Montag, 6. Juni 2011

Budapest

Letzte Woche waren wir für drei Tage in Budapest. Da wollte ich eigentlich schon hin, seit ich nach Österreich gezogen bin, da Ungarn ja gleich das Nachbarland ist und Budapest daher nicht so weit weg ist. Jetzt war's also soweit.
Nach sechsstündiger Zugfahrt durch unspekakuläre Landschaft sind wir am Ostbahnhof ausgestiegen und haben erstmal einen schlechten Eindruck bekommen. Die Bahnhof selber und die Häuser in der angrenzenden Straße hätten dringend mal eine Restaurierung nötig. Auf den Weg zum Hotel sind wir daher in eine Nebengasse eingebogen und fanden dort die Kirche auf dem linken Bild. Der Eindruch war schon besser. Sehr hübsches Gebäude in toll angelegtem Park.

Als wir das Hotel erreichten, steigerte sich die Begeisterung drastisch. Hatten nicht viel für die beiden Übernachtungen gezahlt - in Österreich findet man nur schwer eine günstigere Unterkunft. Das Hotel hatte vier Sterne, war sehr edel ausstaffiert, unser Zimmer war superstylisch und bequem eingerichtet und auf dem Dach gab es eine Sonnenterasse samt Pool und Whirlpool zur freien Benutzung.

Frisch gestärkt mit guter Laune haben wir uns gleich auf den Weg gemacht, den Pester Stadtteil östlich der Donau zu erkunden. Zuerst ging's zum Mexikaner essen. Schöne Atmosphäre, gutes Essen, kleine Preise und kleine Portionen, günstige Getränke. Weiter ging's Richtung Donau. Highlights unterwegs waren die Andrassy ut - die Vorzeigeflaniermeile in Budapest - und die St. Stephans Basilika. Dort waren wir auch oben und hatten eine prächtige Aussicht über die Stadt, die im Zentrum auch gar nicht mehr heruntergekommen wirkte. Erstaunlich war, dass bei bestem Wetter im Mai die Stadt bei weitem nicht überfüllt war. Nirgends anstehen, in jedem Lokal noch was frei, viel Platz zum Atmen. Dabei musste man leider oft aufpassen, dass man nicht versehentlich einen der riesigen Fliegenschwärme, von denen die Stadt voll war, einatmete. An der Donau angekommen, bewunderten wir erstmal die Kettenbrücke, die berühmteste der neun Brücken. An der Donau sind wir in der Abendsonne entlang geschlendert und sind am Parlamentsgebäude vorbei gekommen - für mich das Schönste Bauwerk in Budapest und sicher auch eines der schönsten Europas.


Am nächsten Morgen haben wir uns erstmal ausführlich am Buffet bedient, um danach in den Pools auf dem Dach zu entspannen und uns in der Sonne zu aalen. Danach sind wir los, um die Budaer Stadthälfte zu erkunden. Diese ist deutlich grüner als Pest, hat schöne Parks und einen Berg, den wir zum Anfang erklommen haben. Dort oben gab's die Freiheitsstatue und eine Zitadelle mitsamt Bunker aus dem 2. Weltkrieg anzuschauen. Als wir wieder unten waren, war als nächstes der frühere Königspalast dran, der heutzutage eine Bibliothek beherbergt. Die Leute dort haben einen schönen Arbeitsplatz.
Zwischendurch waren wir immer mal was essen oder trinken - die Verpflegung vor Ort war deutlich besser als noch vor ein paar Monaten in Madrid.
Nachmittags haben wir uns dann auf der Margareteninsel inmitten der Donau ausgeruht. Wir haben alles zu Fuß unternommen und dementsprechend fertig. Die Margareteninsel ist die eine der grünen Oasen von Budapest, wo die Leute ins Grüne flüchten können. Danach haben wir uns nur noch ins Hotel gerettet.

Am nächsten Morgen haben wir es uns wieder erstmal beim Buffet und im Pool gutgehen lassen - das Angebot wollte ja genutzt werden. Danach haben wir uns mit unserem Gepäck aufgemacht, haben noch einen berühmten Markt erkundet und haben uns dann natürlich wieder zu Fuß bis zum Heldenplatz gequält - es war heiß, weit und wir hatten schwere Rucksäcke auf dem Rücken.

Als wir uns hinterm Heldenplatz in einem Park erholen wollten, zog langsam ein Gewitter herauf und wir mussten auch schon bald los zum Bahnhof. Da wir nun nicht mehr laufen wollten und noch weniger nass werden wollten, haben wir beschlossen mit der Metro zu fahren. War eh voll billig. Außerdem hat Budapest die älteste U-Bahn auf dem europäischen Festland. Nur Londons Underground ist älter. Muss man ja auch angucken. Mit der ersten von drei Linien sind wir westlich zurück in die Innenstadt, mit der zweiten wieder östlich raus zum Bahnhof einige hundert Meter vom Heldenplatz entfernt. Der direkte Weg ist halt nicht immer der einfachste.

Zum Abschluss haben wir dann nach schneller Kampfabstimmung zwischen Burger King und McDonalds gegenüber bei Burger King gefuttert und sind dann in den Zug nach Graz gehüpft.

Sonntag, 6. März 2011

Madrid

Ende Februar sind wir relativ überraschend nach Madrid gefahren, nachdem eine Freundin von Melanie dort Praktikum macht und uns eingeladen hat. Los ging's am Flughafen Graz, wo unser Flugzeug mit einer Stunde Verspätung Richtung Frankfurt startete. Dort hätten wir eigentlich eineinhalb Stunden zum Umsteigen haben sollen - waren aber nur noch 27 Minuten übrig nach der Landung. Nach ca. 10 Minuten Busfahrt über den Flughafen sind wir dann Richtung Gate B11, mit Abflugrichtung Madrid gesprintet. War ganz schön weit auf dem großen Flughafen, aber wir haben unseren Flieger gerade noch so erwischt. Unser Koffer jedoch nicht, der ist in Frankfurt geblieben. Beim Flughafen Barajas von Madrid warteten wir nämlich vergeblich. Machte aber nix - war eh nur das Badezimmer- zeug von uns drin, weil der Koffer eigentlich für die Romina bestimmt war, die mit uns ein paar Sachen von sich nach Graz schicken wollte.

Am Abend sind wir noch essen gegangen. Die Lokale sind dort ein bisschen gewöhnungs- bedürftig. Mir kommen die Kellner hier etwas zuvorkommender vor als in Spanien. Außerdem wird dort Dreck einfach auf den Boden geworfen. Soll wohl ganz normal sein. Mein Steak war dann auch sehr blutig bzw. roh innen. Hab's dann noch ein bisschen mehr durchbraten lassen, was marginale Besserung nach sich zog. War zwar immer noch sehr, sehr blutig, hat aber tatsächlich sehr gut geschmeckt.

Am Samstag haben wir dann eine Stadttour von der Romina bekommen. Das Wetter war herrlich und wir haben alle Sehenswürdigkeiten gesehen, die im Zentrum der Stadt alle relativ dicht beisammen liegen und damit bequem zu Fuß erreichbar waren. Auf den Fotos sind oben die Kathedrale Almudena zu sehen und links der Königspalast. Ansonsten gab es viele schöne Plätze sowie ein imposantes Gebäude, das als Postamt diente (auf dem nächsten Foto). Am Nachmittag waren wir noch beim Templo de Debod, einem Geschenk der Ägypter an Spanien, wo es einen herrlichen Park und eine tolle Aussicht über die Stadt gab. Dort haben wir uns dann auf die Wiese (die Wiesen sind in Spanien selbst im Februar saftig grün) gesetzt und uns in der Sonne gebadet.

Mit dem Wetter hatten wir beinahe schon unverschämtes Glück, denn sowohl am Samstag als auch am Sonntag und zu teilen am Montagvormittag vorm Rückflug hatten wir ziemlich sommerliches Wetter - den ganzen Tag Sonne und bis zu 20° warm. Jacken waren da zum Teil schon überflüssig. Das waren aber die einzigen schönen Tage dort in den letzten Wochen. Perfektes Timing eben.


Am Samstagabend gab es dann ein besonderes Highlight. Wir sind ins Éstadio Vicente Calderon zum Spiel Atlético Madrid - Sevilla C.F. gegangen. Die Tickets waren zwar ziemlich teuer (50 Euro in der zweitgünstigsten Kategorie), waren aber jeden Cent wert. Denn beide Mannschaften spielten auf höchstem technischen Niveau, das Spiel wogte hin und her und war schon wieder vorbei, als man noch lange nicht genug hatte. Endergebnis war 2:2. Aber neben den vier schönen Toren waren auch noch ein Lattenkracher kurz vor Schluss von Sevilla und ein Fast-Hacken-Tor von Atlético drin. War also alles dabei, was man sich von einem guten Fußballspiel wünscht.


Nachdem wir am Samstag alles Wichtige von Madrid gesehen hatten, haben wir am Sonntag einen Ausflug nach Toledo unternommen. Bis zum 16. Jahrhundert war dies die Hauptstadt Spaniens, erst 1561 wurde die Königsresidenz nach Madrid verlegt. Heute ist Toledo eine kleine Stadt (rund 80.000 Einwohner) mit einer wunderschönen Altstadt. Diese liegt auf einem Hügel und ist vom Fluß Tajo und den Überresten einer Stadtmauer umgeben. Den Tag haben wir dann damit verbracht die Altstadt anzusehen und am Tajo entlang zu spazieren. Auffällig waren die vielen Souvenirläden mit tollen Waffenreplikaten, die sich wohl dadurch erklären, dass Toledo früher als Hochburg der Waffenschmiede galt. Auch in Toledo war das Essen nur so halb gut (das nach dem Fußballspiel am Vorabend lasse ich lieber gleich unerwähnt). 8,90 Euro sind schon viel, wenn man eine Tiefkühlpizza serviert bekommt. Abends ging es dann wieder mit dem Zug zurück. Interessant ist, dass man in Spanien seinen Taschen röntgen lassen muss, wenn man Zug fährt. Wie auf Flughäfen. Dass man selber allerdings überhaupt nicht durchsucht wird und auch durch kein Piepdings laufen muss, lässt das Ganze eigentlich zur reinen Alibiaktion und purer Geldverschwendung verkommen.



Am Montag sind wir am Vormittag dann nach zum Éstadio Santiago Bernabeu gefahren. Dem Stadion von Real Madrid. Allerdings haben wir es nur von außen angeschaut, nachdem wir 16 Euro für eine ungeführte Besichtigung etwas übertrieben fanden. Nachmittags sind wir dann über München zurück nach Graz geflogen, womit natürlich auch das gute Wetter in Madrid ein Ende fand.

Dienstag, 11. Januar 2011

4. Advent in Wien

Heute mal ein Flashback, nachdem ich bislang nicht dazu gekommen bin einen neuen Eintrag hier zu machen.
Das 4. Adventwochenende haben wir nämlich in Wien verbracht. Anlass war der grandiose Besuch vom Musical "Tanz der Vampire" und drumherum wurde ein schön gestaltetes Wochenende im weihnachtlichen Wien gelegt. Angereist sind wir am Samstagvormittag und haben erstmal im Hotel eingecheckt. Ich dachte mir zu so einem Event kann man sich mal was leisten und so haben wir im edlen Hotel "Römischer Kaiser" direkt in der Altstadt genächtigt - keine 500m vom Stephansdom entfernt und das Ronacher, wo Tanz der Vampire gespielt wird, war auch gleich um die Ecke.
Den Nachmittag und frühen Abend haben wir dann damit verbracht das hübsch geschmückte Wien zu besichtigen. Bei ordentlich Schnee und schöner Beleuchtung boten die Altstadt und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten wundervolle Impressionen. Vom Stephansdom ging es über die Hofburg (2. Bild), das Natur- und Kunsthistorische Museum (die beiden gleichen einander wie ein Ei dem anderen und stehen sich direkt gegenüber), das Parlament und das Hofburgtheater zum Christkindlmarkt direkt vor dem Rathaus. Dieses ist auf dem ersten Bild zu sehen.

Auf dem Christkindlmarkt (besser daneben) machte sich erstmal Ernüchterung breit. Es war dermaßen überfüllt, dass man echt keine Lust hatte drüber zu latschen. Kennt man ja eigentlich aus Berlin. Daher haben wir erstmal einen Bogen darum gemacht und haben weiter die nächtliche Stadt genossen. Abends sind wir um die Ecke vom Hotel noch zu einem Italiener essen gegangen. Eine ausgezeichnete Wahl. Das Essen und das Ambiente waren genauso gut wie die Lage. Die Preise waren aber ganz normal, wie man sie auch aus Graz kennt.

Am nächsten Tag haben wir fast alles und noch mehr nochmal bei Tag abgeklappert. Da hatten wir genauso viel Glück mit dem Wetter, wie am Tag zuvor. Es war blauer Himmel und die Sonne hat geschienen. Nachteil war, dass sich dadurch wahnsinnig viele Fotomotive ergeben haben, an denen ich nicht vorbeilaufen konnte. Es war aber derartig kalt, dass ich nach spätestens drei Fotos meinen Fotoapparat wegstecken musst und meine Finger zurück in die Handschuhe stecken musste, um sie vor dem Erfrieren zu retten. Aber es hat sich gelohnt, weil ich so sehr viele schöne Fotos bekommen habe, die ich leider gar nicht alle hier veröffentlichen kann. Besonders schöne Fotos habe ich unter anderem im Stephansdom bekommen - dort traten Sonnenstrahlen durch die Fenster und schimmerten im Weihrauch.

Zwischendurch habe ich mir einen leckeren Zitronenkuchen und eine heiße Schokolade gegönnt, wobei man da echt nicht auf die Preise achten darf, weil einem sonst der Appetit vergehen würde.
Als der Abend gekommen war, haben wir uns dann zum Ronacher aufgemacht. Das Musical war absolut großartig. Tolle Kostüme, tolles Bühnenbild, tolle Musik und vor allem natürlich Vampire! :)
Am nächsten Vormittag hieß es dann Abschied nehmen. Wir hätten es noch länger im Hotel und in der Stadt ausgehalten und werden zurück kommen müssen, um auch mal das ein oder andere Museum und die Donauinsel zu begutachten oder den Turm vom Stephansdom zu erklimmen. Aber die Abreise wurde uns erleichtert, weil uns am Abend in Graz ja gleich das nächste Highlight erwartete: meine Lieblingssängerin Tarja Turunen gab sich im Orpheum die Ehre und da musste ich natürlich dabei sein. Ihr Auftritt war weltklasse. Bin unheimlich froh, dass ich sie nun mal live erleben konnte.

Nachdem das letzte Jahr also mit Pauken und Trompeten zu Ende gegangen ist, bleibt natürlich abzuwarten, was 2011 so bringt. Gut angefangen hat es schon mal. Mit "Hexenjagd" im Schauspielhaus und "Schwanensee" in der Grazer Oper sind die ersten zwei Hightlights diesen Jahres schon wieder vorbei. Mal schauen, was als nächstes kommt.


Mittwoch, 15. Dezember 2010

2. und 3. Advent in Graz

Den 2. und 3. Advent habe ich zuhause in Graz verbracht. Besonders das 2. Adventwochenende war hier sehr schön, weil es stark geschneit hat und die geschmückte Stadt besonders schön aussah. Besonders vom Schlossberg oben hatte man einen wahnsinnig tollen Ausblick über die Stadt. Aber auch der Schlossberg selbst im Dunkeln und Schnee ist absolut einen Besuch wert.

Die Stadt selbst ist wunderschön geschmückt. Die Gassen sind fast alle stilvoll beleuchtet (wenige Ausnahmen bestätigen die Regel) und es macht einfach Spaß durch die weihnachtliche Altstadt zu schlendern. In der Herrengasse sind viele Weihnachtsbäume falschrum über der Straße (Fußgängerzone mit Bimdurchfahrt) aufgehängt. Was tagsüber noch recht ungewöhnlich ausschaut, wird nachts mit Beleuchtung traumhaft schön. Besonders erwähnenswert ist auch die Eiskrippe im Landhaushof. Dabei handelt es sich um eine Weihnachtskrippe aus lauter Eisskulpturen. Sieht wunderschön aus, aber leider habe ich noch kein Foto davon gemacht. Allerdings ist von meinem Blogeintrag von vor einem Jahr ein nicht selbst gemachtes zu sehen.

Die Christkindlmärkte sind im Vergleich mit Berlin weniger Rummelartig. Eigentlich bestehen sie aus Glühweinständen und Handwerkskunstständen. Außerdem sind es eher viele kleine Märkte, die auf den Plätzen der Stadt verteilt sind. Highlight ist für mich allerdings der Frische Waffeln Stand.

Abgerundet wurde die Weihnachtszeit bisher mit Plätzchenbacken am vorletzten Wochenende und dem Rauf-und-Runter-Hören meiner Weihnachts-CD von Tarja Turunen. Heute abend war ich noch mit Arbeitskollegen Glühwein trinken, nachdem wir beim Stammtisch in meinem Lieblingslokal, der Alten Münze, waren.




Montag, 29. November 2010

1. Advent in Linz

Da ich eine nach Linz gezogene Freundin dort mal besuchen wollte und Linz vor zwei Jahren schonmal im nichtweihnachtlichen Zustand gesehen habe, dachte ich mir, dass ein Besuch in der Weihnachtszeit das Geschickteste wäre. Letztes Wochenende war ja der 1. Advent. Daher sind wir am Samstag in aller Früh nach Linz aufgebrochen. Das bedeutete, das wir morgens in den Zug gestiegen sind und aus dem mit leichtem Schneeüberzug versehenen Graz Richtung Oberösterreich aufgebrochen sind. Dort liegt nämlich Linz, ist sogar Landeshauptstadt.

Nach drei Stunden Zugfahrt durch's verschneite Österreich kamen wir in einer noch deutlich verschneiteren Stadt an. Am Bahnhof gab's dann erst einmal eine heiße Schokolade mit Schlag. Die hatte ich nämlich noch in guter Erinnerung. Nicht zu unrecht.
Daraufhin sind wir erstmal durch die Altstadt bis zur Donau marschiert und haben einen ersten Blick auf die Weihnachtsmärkte geworfen und ein paar Sehenswürdigkeiten im Hellen angeschaut. Wie dieses Jahr bei meinen Ausflügen üblich, hatten wir dabei perfektes Wetter erwischt. Verschneite Stadt bei strahlendem Sonnenschein.

Die Donau haben wir noch überquert, dann sind wir mit der Straßenbahn zur Wohnung von der Sibille gefahren. Da haben wir erstmal gekocht und am Nachmittag Weihnachtsplätzchen und Zimtsterne in allen möglichen Formen gebacken. Abends ging es dann auf die Weihnachtsmärkte. Diese waren in etwa so, wie man sie in Berlin kennt, nur halt ne Nummer kleiner. Rummelartig, mit Zuckerwatte, gebrannten Mandeln und Früchten mit Schokoüberzug. Auf Zuckerwatte (wird hier farbig und in Bechern verkauft) und Mandeln habe ich verzichtet, Lebkuchen und Schokofrüchte waren mein Abendbrot. Mit so einem kleinen, lustigen Weihnachtszug mit Gummirädern sind wir auch gefahren. Danach haben wir uns nochmal alle Sehenswürdigkeiten im Dunkeln angeschaut. Linz ist nicht so groß.

Trotzdem ist der Dom auf dem ersten Bild die größte Kirche von ganz Österreich. Noch größer als der Stephansdom in Wien! Vom Schloss oben auf einem Hügel in der Altstadt hatten wir noch einen prima Blick über das nächtliche Linz.

Am Sonntag waren wir dann im Adventgottesdienst von der Sibille. Die ist nämlich in der Jugendarbeit der evangelischen Kirche tätig. Der Gottesdienst war etwas unheimlich, weil mir die Dinge, die da gepredigt wurden, suspekt waren. Aber danach gab's lecker Kuchen. Auf dem dazugehörigen Basar haben wir noch Bananenmarmelade gekauft. Die ist auch lecker. Zum Mittag haben wir dann wieder gekocht und haben noch ein bisschen Karten gespielt. Nachmittags sind wir mit unserem Reisegepäck los und haben noch den Pöstlingberg bestiegen. Da ich mit einer reinen Städtereise gerechnet hatte, war ich unpassend beschuht und musste mich da ganz schön mühsam im glatten Schnee nach oben kämpfen. Dafür wurde ich allerdings nicht mit einer tollen Aussicht belohnt, denn außer Nebel war dann nicht viel zu bestaunen. Die Basilika dort oben war aber dennoch recht nett anzuschauen. Danach sind wir dann auch schon wieder mit der Straßenbahn runter gefahren und sind dann gleich direkt zum Bahnhof gefahren. Da wartete schon der Zug nach Graz. Die Sibille ist dann gleich mitgekommen. Auf Grazbesuch.

Nach wiederum dreistündiger Zugfahrt waren wir zurück in Graz. Hier hatte es zwischendurch ordentlich geschneit, sodass die Stadt im Moment winterlich traumhaft aussieht. Daher steht auch bald der erste Christkindlmarktbesuch in der Altstadt an.

Dienstag, 21. September 2010

Bärenschützklamm & Teichalm

Das Wetter lässt in diesem September großteils sehr zu wünschen übrig. Teilweise sind nichts als Wolken am Himmel zu sehen und teilweise sanken die Temperaturen auf ein bedenkliches Niveau. Umso löblicher war daher das vorletzte Wochenende, das mit perfektem Wetter am Samstag in die Natur lockte.
Also fuhren wir in aller Frühe los und besuchten die Bärenschützklamm, die ich schon seit ich hierher gezogen war, besichtigen wollte, und die Teichalm, die ich letztes Jahr schon im Urlaub meines Vaters kennen lernte. Richtig los ging es beim Bahnhof in Mixnitz, ein zumindest morgens (aber wahrscheinlich auch tagsüber) verschlafenes kleines Nest, das mit dem Zug etwa eine halbe Stunde nördlich von Graz entfernt liegt. Von dort ging es erstmal eine Weile den Berg hinauf, bis wir den Eingang zur Bärenschützklamm, laut Prospekt Österreichs schönste begehbare Klamm, erreichten.

Hier ging es dann über in den Fels gebaute Stege, die teils steil aufwärts führten, durch die engen Felsen, während Wasserfälle um uns herum tosten. Es war ein unglaublich toller Anblick und hat riesig Spaß gemacht. Der Anstieg dauerte eine ganze Weile an, wahrscheinlich war man bis zum Ausstieg aus der Klamm eine gute Stunde unterwegs. Oben angekommen haben wir dann erstmal verschnauft und ich habe die Buchteln, die ich vorher beim Bauernmarkt bei mir um die Ecke besorgt hatte, herausgeholt und damit unverhofft neidische Blicke anderer Wanderer auf uns gezogen. Buchteln sind übrigens ein meist mit Marillenmarmelade gefülltes, luftiges Gebäck. Marille ist übrigens Aprikose, falls wer das noch nicht weiß.

Von dort ging es dann ungefähr eineinhalb Stunden weiter bis zur Teichalm. Hier kommt dann richtiges Almfeeling auf. Man ist oben in einer kleinen Senke mit einem Teich drin, während sich zu allen Seiten die langgezogenen Hügel voll saftigem Gras erstrecken und zu teils noch recht hoch heraufragenden Bergen mausern. Geht man über die umliegenden Almen trifft man überall auf Kühe, die friedlich vor sich hin grasen. Eine riesige hölzerne (trojanische) Kuh gibt es auch zu bestaunen.

Hier haben wir erstmal in der Latschenhütte (heißt so) ordentlich zu Mittag gegessen, im Verlaufe des Nachmittags sind wir nochmals in ein anderes Gasthaus zu Kaffee und Kuchen eingekehrt. Danach war es schon recht spät - zu spät um hinunter zu wandern, zumal jetzt doch einige Wolken heraufzogen und mit Regen drohten. Zum Glück fuhr ein achtsitziger "Bus" (war eigentlich ein Auto) nach Weiz, in dem wir gerade noch so Platz gefunden haben. Von dort aus war es dann auch tatsächlich unkompliziert nach Graz zurückzufahren (es fuhr nämlich noch ein richtiger Bus) - und dank des Freizeittickets der ÖBB für nur 11 Euro am ganzen Tag. :)

Montag, 9. August 2010

Südsteirisches Weinland

Gestern habe ich mit ein paar Freunden einen Wanderausflug nach Gamlitz gemacht - einem kleinen Ort im Südsteirischen Weinland. Wir sind früh morgens mit dem Zug in Graz aufgebrochen - zu fünft konnten wir das praktische Einfach-Raus-Ticket der ÖBB voll ausnutzen - den ganzen Tag Zugfahren für fünf Leute um 28 Euro. Nach einer Stunde Fahrt sind wir dann in Gamlitz eingetroffen und haben uns für einen 18km langen Wanderweg entschieden. Ganz schön viel, aber wir hatten ja auch vor ausgiebige Pausen in den Buschenschanken, die dort zuhauf am Wegesrand liegen, zu machen. Das haben wir dann auch getan. Insgesamt drei mal sind wir in einer Buschenschank eingekehrt, während wir durch die wunderschöne, von sanften Hügeln übersäte Landschaft der Südsteiermark gewandert sind. Weinplantagen, Apfelplantagen, Pfirsich- und Nektarinenbäume begleiteten uns, wo wir auch gingen. Da war es schon ganz schön albern, dass ich extra Pfirsiche und Marillen vom Grazer Bauernmarkt mitgenommen hatte.

In den Buschenschanken haben wir dann immer viel getrunken, vornehmlich Trauben- oder Pfirsichsaft. Zum Mittag habe ich Rinderschinken mit Obst und Gemüse aus der Region gegessen. Die anderen haben vornehmlich die typischen Brettljausen probiert (aufmerksame Leser meines Blogs wissen eh schon, was das ist). Mit dem Wetter hatten wir ein Riesenglück. Während die letzten Wochen recht durchwachsen waren und der Samstag noch völlig verregnet war, war gestern bombastisches Wetter. Diesmal hatte ich allerdings an Sonnencreme gedacht, sodass ich diesmal um einen Sonnenbrand herumgekommen bin. :)